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Romeo oder Julia: Roman, by Gerhard Falkner
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Pressestimmen
»Ein moderner Schauerroman, der vor Anspielungen und Zitaten aus Literatur, Film, Musik und anderen kulturellen Bereichen nur so strotzt. ›Romeo oder Julia‹ ist ein hervorragend komponierter Roman, stilistisch, wie von Falkner gewohnt, in bester Qualität geschrieben, der sich höchst unterhaltsam als Literaturbetriebsfarce liest.«, soundsandbooks.com, 25.11.2017»Gerhard Falkner ist ein brillanter Stilist.«, MDR Kultur "Ungers Bücher", 19.11.2017»Eine literarische Besonderheit. ›Romeo oder Julia‹ ist inhaltlich einzigartig und gehört daher zum Aufregendsten, was in diesem Herbst im deutschsprachigen Raum erschienen ist.«, SRF 2, 30.10.2017»Falkners Ton ist schlicht, und schlicht unwiderstehlich. Einprägsame Ortsprofile, ein bedachter aber stetig beschleunigender Erzählrhythmus, feine Ironie und der organische Einsatz von Symbolen und Metaphern machen die Lektüre zu einem außerordentlichen Genuss.«, etc-magazin.com, 21.10.2017»Falkners Kunst besteht darin, wie ein guter Popmusiker die Simplizität der narrativen Form mit Raffinesse zu nutzen, um mittels erzählerischer Abschweifung, Namedropping, kunsthistorischer Exkursionen (...) eine zweite Ebene der Ideen und ihrer Geschichten einzuziehen.«, taz, 07.10.2017»Ein unterhaltsames Versteckspiel.«, Kölner Stadt-Anzeiger, 06.10.2017»›Romeo oder Julia‹ ist nicht nur Literaturbetriebssatire, Liebesroman mit umgekehrten Vorzeichen, Krimi mit Schauerelementen, sondern auch ein moderner Gesellschaftsroman. Und vor allem sehr lustig.«, Neue Osnabrücker Zeitung, 05.10.2017»Gerhard Falkners Roman ›Romeo oder Julia‹ ist ein virtuoses Spiel um Eros und Tod, Wahn und ein wenig Kunst.«, NZZ (CH), 03.10.2017»Ein von Anspielungen und Motiven dicht durchwobener Roman, der als Mischung aus spannendem Kriminalstück und launiger Literaturbetriebsfarce daherkommt.«, Die ZEIT, 28.09.2017»In Falkners Roman erkennen die Kritiker ein Referenzsystem, das nicht nur auf die Literatur und Philosophie des 19. Jahrhunderts verweist, sondern auch auf den Film, die Kunst und die Popkultur des 20. Jahrhunderts.«, Deutschlandfunk "Büchermarkt", 27.09.2017
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Gerhard Falkner, geboren 1951, zählt zu den bedeutendsten Dichtern der Gegenwart. Er veröffentlichte zahlreiche Lyrikbände, u.a. »Hölderlin Reparatur«, für den er 2009 den Peter-Huchel-Preis erhielt, und zuletzt »Ignatien« (2014). Für seine Novelle »Bruno« wurde ihm 2008 den Kranichsteiner Literaturpreis verliehen. Nach Aufenthalten in der Villa Massimo/Casa Baldi und der Akademie Schloss Solitude war er 2013 der erste Fellow für Literatur in der neugegründeten Kulturakademie Tarabya in Istanbul und zuletzt, 2014, Stipendiat in der Villa Aurora in Los Angeles, Kalifornien. Seine Romane »Apollokalypse« (2016) und »Romeo oder Julia« (2017) standen auf der Long- bzw. Shortlist des Deutschen Buchpreises und wurden von der Kritik gefeiert. Gerhard Falkner lebt in Berlin und Bayern.
Produktinformation
Gebundene Ausgabe: 272 Seiten
Verlag: Berlin Verlag (1. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3827013585
ISBN-13: 978-3827013583
Größe und/oder Gewicht:
13,3 x 2,7 x 21,1 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
2.8 von 5 Sternen
16 Kundenrezensionen
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Verwirrend. Habe es nicht zu Ende gelesen
Einem Autor, der in Innsbruck auf einer Tagung weilt, fallen schwarze Haare in seiner Badewanne auf. Er denkt sofort an einen Einbruch, doch es fehlen keine Wertgegenstände, nur eine Umhängetasche mit für ihn wertvollen Notizen und entwürfen. Er reist weiter nach Moskau, auch zu einer Tagung, fühlt sich von irgendjemandem verfolgt und verbrigt die Tage mit Sex und Besäufnissen. Weiter geht es nach Barcelona, wo er sich ausgiebig mit einer Geliebten vergnügt. Da endlich, findet er eine Frau, eine ehemalige Geliebte, die ihm erklärt, ihn ermorden zu wollen, es aber doch nicht tut. Endlich wieder zu Hause in Berlin teilt ihm die Kriminalpolizei mit, dass eine Frau bei dem Versuch, in sein Hotelzimmer in Barcelona einzudringen, tödlich abgestürzt ist. Da diese Frau einen geladenen Revolver mitführte, beabsichtigte sie wohl, ihn umzubringen, und er entging diesem Attentat nur deshalb, weil er einen Tag früher als geplant abgereist war. Das ist eine unnötig lange Geschichte mit viel zu viel hohlem Gerede nur um zu zeigen, dass der Autor sehr belesen und humanistisch gebildet ist, sich auch in Mode und Kosmetik sehr gut auskennt, kurzum von Allgemeinwissen nur so sprüht. Dazu kommt immer wieder die Betonung seiner Männlichkeit, die ihn schier unwiderstehlich für Frauen macht, vom ewigen Suff gar nicht zu reden. Ich hätte daraus allenfalls eine Erzählung gemacht und nicht einen Roman voller heisser Luft.
Ein Autor auf Reisen wird Opfer einer wilden Stalkerin, die ihm aus dem Hotelzimmer sein Schlüsselbund klaut und nichts zurücklässt außer ihren langen schwarzen Haaren in der Badewanne- als hätte sie genüsslich ein Bad genommen und auf den Beraubten gewartet. Auf weiteren Reisen nach Moskau und Madrid geschehen weiter seltsame Dinge und es drängt sich die Frage in den Vordergrund, wer den Autor hier verfolgt. Und vor allem, warum.Gerhard Falkner war bereits mit „Apollokalypse“ für den Deutschen Buchpreis 2016 nominiert und mit „Romeo oder Julia“ hat er es auch 2017 wieder auf die Shortlist geschafft. Dennoch war ich von dem Roman enttäuscht, ich empfand die ganze Geschichte als sehr gewollt und schlecht konstruiert. Bis kurz vor Ende war der ganze Ablauf für mich kaum nachvollziehbar und auch nach Beendigung des Buches sind viele Elemente für mich völlig unklar. Die Story hätte diese Nebenspuren meiner Meinung nach in keiner Weise gebraucht, im Gegenteil, sie zerfaserten für mich viel zu sehr und waren schwer zu verfolgen.Als sehr positiv empfand ich hingegen Falkners Sprache. Da ich bisher noch kein Buch von ihm gelesen hatte, war es für mich eine neue Erfahrung. Mir sind viele Formulieren und Ausdrücke in Erinnerung geblieben, weil ich sie so treffen und ausgesprochen gut und bildhaft formuliert fand. Dies steht für mich leider in starkem Widerspruch zu der schwachen Story, doch ich werde einem anderen Roman von Gerhard Falkner sicher noch eine Chance geben.Mir hat „Romeo oder Julia“ nur eingeschränkt gefallen, während ich die Story abwegig und nicht klar genug strukturiert fand, um nachvollziehbar zu sein, haben mir Ausdruck und sprachliche Umsetzung sehr gut gefallen, es ist einfach Geschmackssache, ob man an „Romeo oder Julia“ Gefallen findet oder nicht.
„Als ich meine Zimmertür von außen zuzog, war dick gelb umrandet ein Throw-up draufgesprayt: Romeo oder Julia: peng, peng.“ (Zitat Seite 162)Kurt Prinzhorn ist ein Schriftsteller in einer Phase zurückgezogener, ländlicher Abgeschiedenheit, die er nur unterbricht, um zu wichtigen Literaturtreffen zu reisen, wo er als Vortragender eingeladen ist – so stehen nun Innsbruck, Moskau, Madrid auf dem Programm. Als er in Innsbruck ins Hotelzimmer zurückkehrt, steht er vor einer zwischenzeitlich benützen Badewanne, wo lange, schwarze Haare hinterlassen wurden. Sein Schlüsselbund fehlt und nach einem nächsten Einbruch auch die Tasche mit allen Notizbüchern, in denen er seine Vorträge vorbereitet hat. Weitere Zwischenfälle folgen in Moskau und Madrid – jemand verfolgt ihn, aber warum?Der Roman wird aus Sicht des Schriftstellers Kurt in der ersten Person erzählt. Dies ermöglicht es dem Autor, teilweise humorvoll überzeichnete, teilweise sarkastische Bemerkungen zur Literaturszene, Kritik an der heutigen Hochglanz-Gesellschaft, literarische Anspielungen gekonnt in die Handlung einzufügen. Seine Liebe zur Sprache zeigt der Autor aber auch in den bildhaften Beschreibungen der Hotels, Städte, Landschaften. In den Personen rund um den Schriftsteller finden sich Charaktere, wie sie heute im Kunst- und Kulturbetrieb überall anzutreffen sind.Der Hauptprotagonist Kurt scheint sich in einer Schaffenskrise zu befinden, ist aber auf Grund seiner bestehenden Werke bekannt und anerkannt. Der Leser fühlt mit ihm, besonders am Beginn der Vorkommnisse, da nicht nur er selbst zeitweise, sondern auch sein Bekanntenkreis nicht sicher ist, ob sich der Schriftsteller nicht alles nur einbildet.Beschreibungen von langen Hotelfluchten, Vorhängen, die „tosen“, dunklen Gassen und das Geheimnisvolle, Unerklärliche der Vorfälle lehnt der Autor an Elemente des Schauerromans des 19. Jhd. an. Wie auch dort, erfolgt die Aufklärung erst mit dem Schluss der Geschichte.Der Roman ist in vier Teile gegliedert: Innsbruck, Moskau, Madrid und Endstation Berlin, welche dann in bezifferte Kapitel unterteilt sind. Eine besondere Bewandtnis gibt der Autor allen 13. Kapiteln, die jeweils den Abschluss der Teile Innsbruck, Moskau und Madrid bilden, denn hier erhält der Leser Hinweise auf mögliche Erklärungen für die Vorfälle. Sehr speziell ist das Kapitel 13 Moskau, denn hier führen die sprachgewaltigen Phantasien des Autors, scheinbar völlig zusammenhanglos, uns in vergangene Jahrhunderte zurück. Im Kapitel 13 Madrid erfährt Kurt und damit auch der Leser schließlich die tatsächlichen Hintergründe und Auflösung.Ein Roman für Leser zeitgenössischer Literatur, die bereit sind, auch die Sprache an sich wirken zu lassen, teilweise lange Satzgebilde, die sich nicht einfach mal so zwischendurch lesen lassen. Dennoch empfehle ich diesen Roman auch Lesern, die einen Gegenpol zu Trivia und Fantasy suchen, einfach Lust haben, sprachliches Neuland zu erlesen.
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